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Channel: Internet – Daniel Bröckerhoff
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st_ry: It’s all about the money, isn’t it?

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st_ry mache ich nicht allein, st_ry ist ein Team aus mittlerweile ungefähr 14 Leuten. Eine davon ist Mareike Müller, die ihr vocer.org-Stipendium bei uns absolviert und tolle Arbeit leistet.

Für den vocer-Blog hat Mareike aufgeschrieben, wie die ersten Wochen bei st_ry waren. Was ihr vor allem aufgefallen ist: Vor unserem Projekt kommt das Geldbeschaffen (wir haben es uns extra-schwer gemacht).

“Wir sind Journalisten und Dokumentarfilmer, kreative Köpfe. Auf einmal werden wir zu PR-Strategen und müssen uns und unser Projekt verkaufen. Das ist nicht unbedingt das, was wir am liebsten machen. Türklinken putzen, reden, reden und noch mal reden. Aber es gehört dazu, auch wenn wir uns viel lieber schon in die Recherche stürzen würden.”

Hier der ganze Artikel.

Werbung? Muss sein.

Mareike trifft mit diesem Absatz den Kern unserer derzeitigen Beschäftigung: Werbung machen, Geld sammeln, die PR-Trommel rühren, Kollegen um mediale Aufmerksamkeit anbetteln. Da das richtige Maß zu finden ist schwierig. Die ersten Follower beschweren sich bereits bei mir:

@MartinTriker findet: st_ry-Werbung nervt!

@MartinTriker findet: st_ry-Werbung nervt!

Spaß macht uns das selber nicht. Aber es muss sein, weil wir es mit dem Unabhängigkeits-Gedanken ernst meinen.

Und die Funding-Phase läuft schwerläufiger an, als wir gedacht haben. Gut 3.200€ stehen auf der Haben-Seite bei startnext.de. Damit können wir nicht mal eine Folge st_ry produzieren, geschweige denn den Recherche-Prozess dokumentieren und die Zeit aufbringen, mit euch zu diskutieren.

Wie finanzieren wir unabhängigen Journalismus im Netz?

Mareike trifft mit ihrem Artikel aber auch das Kernproblem des Netzjournalismus derzeit: Who pays? Derzeit findet im Netz eine Debatte über werbefinanzierten Journalismus, Adblocker und alternative Bezahlmöglichkeiten statt. Werbung finden viele doof. Wir auch. Und haben uns daher dagegen entschieden, st_ry von Google, Microsoft oder HTC bezahlen zu lassen.

Aber wenn Werbung doof ist, Paywalls keiner will und Crowdfunding nur funktioniert, wenn man es schafft ganz viele Leute von seiner Idee zu überzeugen – wie wollen wir dann Journalismus bezahlen?

Klar ist: Journalismus muss sich ändern. Die Verlage und Redaktionen müssen sich ändern. Gebündelte Zeitungen sind keine Lösung. Aber die Leser, Zuschauer, Konsumenten müssen ihre Einstellung auch überdenken. Umsonst ist nur der Tod.

Ich hab da ne Idee…

Meine Idee: Eine Art verlagsübergreifende Micropayment-Plattform, die automatisch registriert, welchen Artikel ich wo gelesen habe (gelesen, nicht nur angeklickt!) und dafür einen Kleinstbetrag verrechnet, die sie der Redaktion dann überweist. So ähnlich wie Flattr, nur überall und ohne, dass ich noch klicken muss.

Überschreite ich durch meine Leserei eine höhere Summe pro Monat (sagen wir: 75€), bekomme ich eine Flatrate und kann alles lesen. Eine Art Kosten-Airbag sozusagen. Was meint ihr?

//NACHTRAG 15.5.13, 12:08//

Ich bin scheinbar nicht der Einzige mit dieser Idee. Hier ein Storify von @teraeuroUnd hier die Suche nach dem Hashtag #ichwillzahlen, den Frank Rieger vom CCC heute vorschlug.

//WERBUNG//

//Weitere st_ry-Posts//


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